Horner Burg

HISTORISCHER RINGWALL

Geheimnisvolle Erzählungen und Spukgeschichten ranken sich um die Horner Burg – oder auch Ringwall genannt. Dem Volksmund nach soll der “Graf von Horn” hier residiert haben. 

Der alte Ringwall ist eine frühmittelalterliche Burganlage, eine sogenannte “Motte” oder auch “Erdhügelburg” genannt. Historikern zufolge ist dies die Urform des Burgbaus – und es sind mehrere ihrer Art im Hunsrück zu finden.

Archäologische Untersuchungen haben am Burghügel von Horn bisher nicht stattgefunden, älteren Berichten zufolge sind im Umfeld der Anlage Hufeisen und Keramikscherben gefunden worden.

Lage:
Die Horner Burg liegt ca. 600 m westlich von Horn in einem sumpfigen Quellmuldenbereich des Klingelbachs. Der beeindruckende noch 4-5 m hohe, runde Burghügel hat einen Durchmesser von 40 m. Ein etwa 9-12 m breiter, stellenweise noch 1,5 m tiefer Graben umgibt den Burghügel. In dem teils verlandeten, teils noch sumpfigen Graben soll ein Brunnen freigelegt worden sein. Das runde Hügelplateau von ca. 20 m Durchmesser zeigt eine ca. 2 m tiefe Mulde bzw. eine wallartige Erhebung, die das Plateau umschließt.

Der umlaufende Wall auf dem Burghügel erinnert an eine Wallanlage, dennoch ist der aufgeschüttete Hügel höher als der Wall, es handelt sich also um die sogenannte Motte. Der Plateauwall ist ungewöhnlich für einen mittelalterlichen Burghügel, innen könnte durchaus ein turmartiges Gebäude gestanden haben, das vielleicht etwas eingetieft war. Denkbar ist auch, dass die geplante Motte innen nicht ganz fertig aufgeschüttet wurde.

Historisches:
Der Ort Horn wird bereits 820 erstmals erwähnt. Die Schriftquellen nennen 1135 ein Ministeriale Burchard von Horn. Im selben Jahr treten seine Witwe und seine Tochter Albrada in die Nonnenklause Ravengiersburg ein. Gemäß einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Adalbert schenken die beiden Frauen dem Augustinerchorherrenstift unter anderem ihre Güter zu Horn und Bubach. Eine Bestätigung der Schenkung erfolgt 1166 durch Kaiser Friedrich I. Im Jahre 1282 über­gibt die Witwe Peter von Treyß, Frau Mechthild von Winneberg, ihre Wälder zu Horn dem Zisterziense­rinnenkloster Kumbd.

Noch im Jahre 1302 existieren Reichsrechte in Horn, sie werden durch König Albrecht an den Graf Simon II. von Sponheim verpfändet. Die Pfalzgrafen sind die nächsten Besitzer Horns, sie versuchen seit 1367 Horn zur Stadt mit Befestigung auszubauen. Schließlich verkaufte im Jahre 1567 Johann Meinhard von Koppenstein den “Horner Burgfrieden” an Mein­hard von Schöneberg. Die Anla­ge wird bereits 1655 als “die Koppensteinische alte verfallene Burg” bezeichnet und 1780 als kleiner, ovaler Hügel beschrie­ben.

Heute:
Die direkt an einem Wanderweg liegende Horner Burg ist frei zu besichtigen. Sie wurde von  Horner Bürgern aufgearbeitet und wird liebevoll gepflegt. Der Wassergraben wurde neu angelegt, eine Brücke gebaut – und die ein oder andere Bank lädt müde Wanderer zum Verweilen ein.

Bitte verlassen Sie die Anlage so, wie Sie sie vorfinden möchten. Vielen Dank!

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Text: Gerd Knebel, Fotos:  www.ask-mediendesign.de, Drohnenfoto: Marvin Bast,

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